Zukünftige Spitzenschwinger im Wettkampf in Landquart!

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ENST1Eine vom Schwingklub Unterlandquart und den anderen Bündner Schwingklubs tadellos organisierte und schöne Wettkampfarena durften die 5000 Festbesucher am 26. August frühmorgens antreffen. Die problemlose, aber teilweise doch sehr weite Anfahrt, wurde zum Teil auf den Vortag verschoben. Die Sportler gehen zeitig ins Bett, der mitgereiste Fanclub etwas später, nach dem Besuch der Schwingerparty. Der Eidgenössische Nachwuchsschwingertag ist für die jeweils zur Selektion zugelassenen Jungschwinger-Jahrgänge dasselbe wie das «echte» Eidgenössische für die Aktivschwinger. In Landquart hat sich die Spitze der Jahrgänge 2001 / 2002 und 2003 zum Wettkampf getroffen. In jeder Kategorie wurden aufgrund der Leistungen im letzten und diesem Jahr Jungsportler selektioniert. Jeder Teilverband darf die ihm zugewiesenen Startplätze vergeben, die Selektion wird dann in Zusammenarbeit mit den Kantonalen Gremien getroffen.

Wir Rothenburger durften mit Timo Burri aus der Gemeinde Rain ebenfalls ein Sportler nach Landquart entsenden. Timo hat stets konstante Leistungen an den Jung- und Aktivschwinget der letzten Wochen und Monate gezeigt und der Auszeichnungsgewinn am Innerschweizer Nachwuchsschwingertag war der letzte Akt, der zu einer definitiven Selektion nötig war. Neben Timo waren verschiedene Innerschweizer Nachwuchshoffnungen gemeldet, der Aufbau eines Teams Innerschweiz war neben dem sportlichen Ziel am Wettkampf sicher ein weiteres wichtiges Muss, das sich die TK Jungschwingen auf die Fahne geschrieben hat. Ich glaube in Landquart diese Teamzusammengehörigkeit bemerkt zu haben. Nicht nur durch die einheitliche Jacke, sondern auch durch die Unterstützung der im Sägemehl stehenden Schwinger, welche von Verbandskameraden am Platzrand geleistet wurde.

Der Wettkampf von Timo gelang leider gar nicht nach seinem Gusto. Timo konnte drei seiner Gegner stellen, die anderen drei Gänge musste er verloren geben.
Beim ersten Zusammengreifen traf er auf den Emmentaler Rüeggsegger Christian aus Lauperswil. Timo konnte einige Minuten mithalten, es gelangen auch Konterschwünge, leider war dann aber ein Kurzzug von Christian für Timo zu mächtig und er musste sich in Folge von Christian das Sägemehl von den Schultern klopfen lassen.
Der zweite Gang bestritt er mit dem Freiburger Tomare Paul aus Botterens. Der Kampf endete gestellt, trotz guten Angriffen gelang Timo der Siegbringende Wurf nicht.
Für Gang drei, vor der Mittagspause zu absolvieren, wurde Timo vom Einteilungskampfgericht der Glarner Laager Michael aus Mollis zugeteilt. Timo fühlte sich beim Griffassen zu sicher: sofort auf das Gut des Kampfrichters griff Michael an und konnte Timo mit einem Knietätsch platt ins Sägemehl legen.
Pürro David aus dem Kanton Freiburg, wohnhaft in Plaffeien, war der Name des vierten Gegners. Wiederum ein beherzter Kampf, Timo wollte den Sieg und versuchte alles, leider konnte er aber auch diesen Zweikampf nicht für sich entscheiden und musste mit David die Punkte teilen.
Fünfter Gang, Gegner Turine Antoyne aus der Waadt, genauer aus Gilly. Ein beherzter Kampf, leider konnte Antoyne einen Kurzzug von Timo kontern und ihn am Boden zum gültigen Resultat überdrücken.
Letzter Gang, Timo wurde zusammen mit dem Neuenburger Menoud Liam aus Travers ausgerufen. Ein Gegner, der absolut in der Reichweite von Timo gelegen wäre, Timo zeigt auch viele gute Angriffe, leider fehlte aber auch jetzt die letzte Konsequenz und das bisschen Glück, auch dieser Gang endete Unentschieden.
Ob es an den fehlenden französisch Kenntnissen von Timo lag, vier seiner Gegner waren aus der Westschweiz angereist, kann ich nicht sagen. Timo gelang es nicht, seine Kämpfe so zu gestalten, dass er zum Erfolg kommen konnte. Er war sich bewusst, dass dieser Wettkampf um einiges härter sein wird, als das, was er sich gewohnt ist. Die Gegner werden auch nach drei Niederlagen nicht schwächer, da wirklich nur die Elite am Fest zugelassen ist. Der erhoffte Sieg war einige Male in Griffnähe, leider fehlte das bisschen Glück oder der letzte Kick, um den Kampf zu seinen Gunsten zu entscheiden. Trotzdem ist es für Timo eine wertvolle und schöne Erfahrung, in jungen Jahren schon an einem Eidgenössischen einmarschieren zu dürfen.

Ein schönes Fest, mit strahlenden Siegern, idealem Wetter, in einer tollen Umgebung und perfekt organisiert ging erfolgreich zu Ende. Leider ohne Exploit aus Rothenburger Sicht, sogar aus Sicht der ganzen Innerschweiz, wir konnten «nur» bei der Kategorie 2002 mit Wandeler Roman aus Buttisholz einen Schlussgangteilnehmer stellen. Die Innerschweizer Mannschaft konnte 12 Auszeichnungen erkämpfen, zwei OB-/ Nidwaldner, zwei Schwyzer, ein Urner und 7 aus dem Kanton Luzern. Für die TKN aus unserem Wohnkanton eine Bestätigung der wertvollen Arbeit, die geleistet wurde.

Ich bin gespannt, ob die diesjährigen Kategoriensieger Walther Adrian, Collaud Romain und Bucher Jannyk ebenfalls zu Grössen wie ein Wenger Kilian, Nötzli Reto, Mathis Marcel, Käser Remo und Wicki Joel heranwachsen, die allesamt auch Kategoriensieger an «kleinen» Eidgenössischen waren.

Bericht: Markus Benz