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7. Vorbericht Jubiläums-Chronik – 100 Jahre Schwingklub

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Der 7. Bericht aus unserer Jubiläums-Chronik, welche wir in losen Abständen auf unserer Homepage publizieren, ist dem überraschenden Festsieger vom Luzerner Kantonalen Schwingfest 2014 in Ruswil gewidmet.

Die beeindruckende Karriere eines Schwarzenbergers
Fabian Marti (Jahrgang 1983) aus Schwarzenberg erlernte das Schwingerlatein als 10-jähriger Bursche beim Schwingklub Luzern und Umgebung. Schon früh wurde er vom Schwingfieber gepackt. Das zeigen die vielen Ranglisten und Zeitungsausschnitte, die seine Mutter Heidi über die Jahre hinweg gesammelt hat. In der ganzen Innerschweiz, Westschweiz und im Berner Verbandsgebiet kämpfte er an den Schwingfesten um die Siege. Bereits in jungen Jahren stieg Fabian Marti gegen bekannte Grössen wie Ueli Banz, Hasle, Roman Emmenegger, Hasle, Alain Müller, Ebersecken, Ivo Laimbacher, Schwyz, und Hanspeter Luginbühl, Aeschiried, in die Zwilchhosen.

Zum Schwingen kam Fabian Marti durch einen Freund, der ihn eines Tages zum Training mitnahm. Am legendären Buebeschwinget in Sigigen konnte Fabian im Jahr 1994 mit seinem zweiten Schlussrang bereits zum ersten Mal eine Treichel in Empfang nehmen. Den ersten Festsieg feierte er 1996 am Buebeschwinget in Ruswil. Im selben Jahr stand er am Luzerner Kantonalen Nachwuchsschwingertag in Escholzmatt gegen Roman Emmenegger im Schlussgang. Das Gleiche gelang ihm am Luzerner Kantonalen Nachwuchsschwingertag in Ermensee im Jahr 2002. Den Sieg musste er dem späteren Eidgenössischen Kranzschwinger Martin Koch, Geuensee, zugestehen.

Kranzgewinn und Teilnahme am Eidgenössischen in Nyon
Einen überraschenden Erfolg feierte Fabian 2001 am Luzerner Kantonalen Schwingfest in Hergiswil bei Willisau. Gegen den favorisierten Pius Bucher, Steinhuserberg, behielt er in einem spannenden Wettkampf durch Abfangen des Kurzangriffes von Pius mit Kreuzgriff die Oberhand. Somit durfte er mit 18 Jahren zum ersten Mal vor die Kranzjungfer treten. Dank weiteren guten Resultaten reichte ihm der Kranzgewinn zur Teilnahme am Eidgenössischen Schwingfest in Nyon. Für Fabian ein gutes Erlebnis, vor einer solch imposanten Zuschauermenge im Blickpunkt zu stehen und Erfahrungen zu sammeln. Sein Ziel, am Sonntag auch noch Schwingen zu können, ging dann aber nicht in Erfüllung. So setzte er seinen Fokus auf das nächste grosse Ereignis, das Eidgenössische Schwingfest 2004 in Luzern. Trotz des Kranzgewinns in Schenkon blieb ihm die Teilnahme verwehrt, was für Fabian eine grosse Enttäuschung war.

Infolge eines schweren Arbeitsunfalls mit Rückenverletzungen, die er sich bei Grabarbeiten mit einem Bagger zugezogen hatte, musste Fabian ab 2007 auf Schwingfesteinsätze verzichten. Durch diverse Therapien stärkte er seinen Rücken wieder, so dass überhaupt wieder an wettkampfmässige Einsätze zu denken war. Nach vierjähriger Wettkampfpause war Fabian im Jahre 2011 wieder so weit, dass er vor heimischem Publikum am Bergschwinget in Schwarzenberg sein Comeback geben konnte.

In Rothenburg fand er einen geeigneten Trainingspartner
Danach entschied sich Fabian für einen Klubwechsel und trat dem Schwingklub Rothenburg und Umgebung bei. Hier fand er in seinem langjährigen Schwingerkamerad Hanspeter Schnider einen geeigneten Trainingskameraden. Nach einer Durststrecke von sechs Jahren feierte er am Luzerner Kantonalen Schwingfest in Wolhusen 2012 einen weiteren Kranzerfolg. Unvergesslich, wie er im zweiten Gang den Eidgenossen Bruno Müller, Unterägeri, mit seinem Brienzer rückwärts platt ins Sägemehl bettete. Im nachfolgenden Jahr liess er sich in Beromünster einen weiteren Kranz aufsetzen. Durch die konstanten Leistungen in der Saison 2013 qualifizierte sich Fabian für das Eidgenössische Schwingfest in Burgdorf. Gut vorbereitet stieg er dann am Samstagmorgen vor über 50’000 Zuschauern in der prachtvollen Arena in die Schwinghosen. Mit zwei Unentschieden und einer Niederlage verlief der Wettkampf nicht wie erhofft. Mit dem Sieg über Martin Knechtle, Ganterschwil, sicherte er sich dennoch den sonntäglichen Einsatz. Mit einem Unentschieden und einer Niederlage musste er sein Wettkampfpensum nach sechs Gängen beenden.

Überraschender Luzerner Kantonal Festsieg in Ruswil
Am Luzerner Kantonalen Schwingfest 2014 in Ruswil gehörte Fabian Marti zum erweiterten Favoritenkreis. Mit der Maximalnote zehn startete er gegen Christoph Achermann, Willisau, und Yves Schurtenberger, Nottwil, hervorragend in den Wettkampf. Im dritten Gang musste er mit dem Eidgenossen Philipp Laimbacher, Schwyz, in die Schwinghosen steigen. In einem abwechslungsreichen und intensiven Wettkampf endete die Begegnung mit einem Unentschieden. Danach liess er sich zwei weitere Maximalnoten über die Gebrüder Beat und Marco Fankhauser, Heiligkreuz, notieren. Als Schlussganggegner stand ihm der einheimische Hansjörg Gloggner, Ruswil, gegenüber – dank dem Sieg im fünften Gang gegen Joel Wicki, Sörenberg. Gespannt warteten über 4’000 Zuschauer auf die Endausmarchung. Beide hatten die Chance, das Kantonale Schwingfest zum ersten Mal zu gewinnen. Fabian wehrte die Kurzangriffe von Hansjörg ab und versuchte seinerseits mit Brienzer Angriffen zu reüssieren. Der Kampf wog hin und her mit Siegesschancen auf beiden Seiten. In der elften Minute konterte Fabian den Gammenangriff von Hansjörg gekonnt mit einem Kurzangriff zum viel umjubelten Festsieg. Dabei schrieben die Medien von einem Sensationssieg. Am Abend wurde Fabian Marti in seiner Heimatgemeinde Schwarzenberg mit einem überraschenden Empfang gefeiert.

Saison 2015 mit dem Innerschweizer Kranz gekrönt
Trotz kleineren Verletzungssorgen stieg Fabian gut vorbereitet in das Schwingerjahr 2015. Am Luzerner Kantonalen Schwingfest in Inwil konnte er einen weiteren Kranzerfolg feiern. Nachdem er verschiedentlich an Innerschweizerischen Schwingfesten knapp Eichenlaub verfehlt hatte, war dies nun sein grosses Ziel in Seedorf. Nach vier Gängen wies sein Notenblatt zwei Siege und zwei Niederlagen auf. Somit musste seine Devise alles oder nichts lauten. Mit dem Sieg im fünften Gang über den unbequemen Thomas Töngi, Oberrickenbach, kam er seinem Ziel schon näher. Im alles entscheidenden Gang musste er mit dem Urner Markus Zurfluh, Altdorf, zusammengreifen. Trotz stetiger Überlegenheit gelang der siegbringende Wurf nicht. In der letzten Minute riskierte Fabian nochmals alles und mit einem wuchtigen Kurzzug konnte er sich am Abend mit dem innerschweizerischen Kopfschmuck bekränzen lassen. Er genoss diesen schönen Erfolg in der Menschenmenge. Mit dem Sieg am Klubschwinget der beiden Schwingklubs Rothenburg und Oberseetal sowie dem guten Resultat am Herbstschwinget in Schachen beendete Fabian seine Schwingerlaufbahn.

Während seiner Karriere erkämpfte er acht Kränze, davon fünf beim Schwingklub Rothenburg und Umgebung. Nach seiner aktiven Schwingerzeit gab und gibt er noch heute sein Wissen und Können in der Technischen Kommission an die hoffnungsvollen Schwinger weiter.

Jubiläums-Chronik
Die Auflistung aller Kranzerfolge von Fabian Marti kann man in der Jubiläums-Chronik, 100 Jahre Schwingklub Rothenburg und Umgebung nachlesen.
Die Chronik wird an der Jubiläums-Feier vom 21. September 2019 präsentiert und anschliessend an interessierte Schwingerfans verkauft. Details über den Verkauf der Jubiläums-Chronik werden zu einem späteren Zeitpunkt auf der Homepage publiziert.